Willkommen in der Turngruppe

Herren - Bauch Beine Po

50 ist das neue 30. Früher waren Männer ab diesem Tag alt, heute sind sie (noch) hip.

Ab 50 ist Kraftsport viel wichtiger als Ausdauertraining, denn ab dem 30. Lebensjahr beginnt der Körper Muskelmasse abzubauen.

Mit 50 reduziert sie sich um etwa zehn Prozent pro Lebensjahrzehnt. Doch mit gezielten, regelmäßigen Trainingseinheiten lässt sich dieser Wert deutlich reduzieren.

Genau darauf zielt das Übungsangebot ab. Es geht nicht darum, den Sixpack zu formen oder Muskelpakete auszuprägen, sondern den Muskelabbau langfristig zu reduzieren und das Körpergewicht zu stabilisieren.

Der Erhalt von Muskelmasse und muskulärem Leistungsvermögen, die Förderung von Bewegungsmobilität und die Stabilisierung der Körperhaltung stehen im Vordergrund bei gleichzeitiger Vorbeugung von Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen und der Entlastung von Herz und Kreislauf.

„Bauch, Beine, Po – gilt für Männer ebenso!“

Unter diesem Motto startete Hubert Bedenbecker im Januar 2017 das Übungsprogramm. Einzig das eigene Körpergewicht gilt es zu überwinden, und natürlich den inneren Schweinehund. Aber das Bellen wird immer leiser und Muskelkraft und Muskelausdauer wachsen von Übungseinheit zu Übungseinheit.

Man(n) muss nicht erst bis zu seinem 50sten warten um bei uns mitzumachen. Sportzeug und ein Handtuch einpacken und herkommen; wegbleiben kann man dann immer noch.

Damen - Montagsturner

Wir können auf eine lange Tradition zurückblicken:

In der Niederschrift Nr. 1 – Jahreshauptversammlung am 9. Januar 1949 wird Lieselotte Kriesel als Spartenleiterin für das Frauenturnen genannt. Später wurde Margot Laas Turnwartin bei der Frauenabteilung, besuchte 1956 die Turnschule in Melle und erwarb die Übungsleiterlizenz. Sie übernahm das Mädchenturnen.

Zwischenzeitlich leitete Renate Müller (Renate Möller) kurz entschlossen das Damenturnen.

Im Protokoll vom 3. Januar 1969 liest man:
„Die Damen turnen am Montag unter Fräulein Hartsch.“ 

Der Montag ist geblieben, Fräulein Hartsch leitet uns nicht mehr und das Turnen ist auch Geschichte. Wir sind aber nicht müde geworden und halten uns jetzt unter der Anleitung von Margret May fit. Sie hat die „Montags-Turner“ im September 1971 von Christa Hartsch übernommen und in den folgenden Jahren an der Landesturnschule Melle die Übungsleiterlizenz erworben. Mit großem Erfolg, denn schon im März 1978 hat die gesamte Gruppe das Gymnastik-Abzeichen bestanden! 

Nun sind auch wir einige Tage älter geworden, der Sport mit Margret macht uns allen aber weiterhin viel Spaß.

Warmlaufen – manchmal auch nur warmgehen – mit Musikbegleitung, kleine Bewegungsspiele und ordentlich Gymnastik mit oder ohne Geräte bestimmen die Übungsstunden, die immer mit einigen Entspannungsübungen enden.

Im Sommer treffen sich viele von uns zum Sportabzeichen.

Wir sind aber nicht nur in der Halle aktiv:

Gerne erinnern wir uns an unsere Auftritte zu den Jubiläen des TSV, angefangen 1975 (40 Jahre TSV) bis 2010 (75 Jahre TSV), oder auch an die Diepholzer Volksläufe und sportliche Wettkämpfe mit unseren Nachbarvereinen. Zum „Tag der Niedersachsen“ 1987 „transportierten“ wir den Staffelstab per Fahrrad von Ströhen nach Wehrbleck. Zu den runden Geburtstagen des Vereins oder an Sport(werbe)wochenenden übernehmen wir gerne die Kaffeetafel, da geht kein Weg an uns vorbei. Jährlich stehen auch nicht sportliche Aktionen auf der Tagesordnung: Fahrradtouren, Tagesausflüge – gerne nach Langeoog – Hähnchenessen und natürlich die traditionelle Adventsfeier.

… und nach dem Turnen gibt es auch (fast) immer etwas zu feiern – ganz gemütlich!

Damen - Flotte Garde

Am Dienstag, dem 17. Januar 1973, trafen sich 16 sportinteressierte Frauen um 19 Uhr in der Varreler Turnhalle zu einer „gelungenen“ ersten Übungsstunde mit Margret May.

Eine neue Gymnastikgruppe wurde geboren, denn es sollten noch viele weitere folgen. Der Erfolg sprach sich rum, die Gruppe zählte bald 37 aktive Sportlerinnen. 1978 erwarben 21 Damen das Gymnastikabzeichen. Dazu ist im Protokoll der Jahreshauptversammlung vom 5. Januar 1979 zu lesen: „Beide Prüferinnen betonten bei der Flotten-Garde die Außergewöhnlichkeit der Abnahme, da die Teilnehmerinnen vornehmlich älteren Jahrgangsstufen angehören. Somit erwarben 9 Teilnehmerinnen das goldene, 9 das silberne und 2 bronzene Gymnastikabzeichen.“

Auftritte zu den Kostümfesten im Januar, bei den gefeierten Vereinsgeburtstagen, auf DRK-Senioren-Nachmittagen oder dem „Varreler Sommerfest“ im Park bei Hartje/Melloh gehörten zum Programm, genauso wie die Teilnehme am „Spiel ohne Grenzen“ der örtlichen Feuerwehr oder gemeinsame Turnabende mit dem SV „Falke“ Wehrbleck.

Nicht ganz so sportlich geht es bei den vielen Fahrradtouren oder Tagesausflügen zu – aber immer lustig und gut gelaunt.

Am 17. Januar 1998 wurde im TSV-Sportheim ausgiebig „25 Jahre Flotte Garde“ gefeiert und im März gönnte die Gruppe sich erlebnisreiche Sonnentage auf Mallorca.

2002 folgten vier sportliche Tage im Centerpark in der Bispinger Heide. Gesellig ging es im Mai 2013 bei der Fahrt zum GOP nach Bad Oeynhausen weiter.

Ob es das traditionelle Hähnchenessen im Advent ist oder einfach „nur“ 0-Geburtstage, die Flotte Garde ist auch außerhalb der Turnhalle eine fröhliche Gruppe, die das Gesellige schätzt und lebt und das nun schon seit 45 Jahren!

Damen - Black Bjuties

Unter der Leitung von Ingeborg Landwehr treffen sich die „Black Bjuties“ seit 1991 einmal wöchentlich zum gemeinsamen Sport.

Eigentlich sind wir 28 Damen, aber wie das so ist, sind wir nicht immer vollzählig (siehe Foto), dafür aber um so aktiver.

Im Programm stehen nach der Lockerung (Vordehnung) ein kleines warmup für die Aktivierung des Kreislaufes von ca. 10 Minuten an, woran sich ein Aerobicübungsteil mit Musik anschließt.

Es folgt ein Programm für die Kräftigung und Dehnung mit Yoga- oder Pilatesübungen, teilweise mit oder ohne Gerät. Genutzt werden Gymnastikmatten, Pezzibälle für Drums alive, Pilatesbälle, Gewichte, Stretchbänder und diverse andere Geräte. 

Eine gemeinschaftsfördernde Aktivität bildet den Ausklang der Übungsstunde.

Vertreten wird Ingeborg durch Kerstin Niemeier; die auch gleichzeitig Kassenwartin ist und viele Aktivitäten engagiert unterstützt.

Gerne zeigen wir unser Können auf den Festen des TSV (Sportwochenende und besondere Geburtstagsfeiern). Dafür studieren wir dann ein besonderes Programm mit der dazu passenden Musik und Choreographie ein.

Wer wissen möchte, was wir sonst noch so außerhalb der Übungsstunden treiben, muss schon herkommen und bei uns mitmachen, den „Black Bjuties“.

Damen - Step Aerobic mit Bodyforming

Step Aerobic mit Bodyforming ein Fatburn-Power und Gute-Laune-Kick

Step Aerobic macht Spaß und ist ein echter Allrounder. Das Workout verbrennt Unmengen an Kalorien, stärkt das Herz-Kreislauf-System und fördert Haltung, Balance und Koordination – ein tolles Training für den gesamten Körper!

Unser Step – Programm startet nach einem kurzen Warm- up. Nach aktueller Musik (mit einer Geschwindigkeit zwischen 130 – 136 bpm) üben wir gemeinsam 3 unterschiedliche Blöcke ein, die wir anschließend zu einer Choreographie zusammensetzen.

Nachdem dem Cardioteil beginnen wir mit dem Bauch – Beine – Po – Programm. Unterschiedliche Trainingsgeräte wie zum Beispiel Therabänder, Kurzhanteln, Pilatesbälle kommen zum Einsatz. Eine kurze Stretching- Einheit rundet die Übungsstunde ab.

Bequeme Sportkleidung und Hallenschuhe einpacken, ein Handtuch schultern und ein Durstlöschgetränk greifen    und auf geht’s zum Gute – Laune – Kick in die Varreler Sporthalle.

Wer rastet – der rostet

Kinderturnen

Die Jahreshauptversammlung des TSV Varrel beschloss im Januar 1949 für den 23.1.49 ein offenes Kinderturnen im Gasthaus Wessel. 

In den folgenden Jahren wird nicht über ein Kinderturnen berichtet. Mündlich überliefert ist jedoch, dass Ursula Müller im März 1964 einen Turnlehrgang an der Landesturnschule Melle bestand und danach Kinderturnen im TSV anbot. Erst 1966 berichtet Werner Marquardt für die Turnabteilung, dass das Jugendturnen von Ferdinand Kotrade geleitet wird. Montags und donnerstags leitet Margret Brüggemann das Kinderturnen. Im Jahr darauf wird eine Mädchenabteilung von Christa Hartsch betreut und Lehrer Bader leitet eine Kinderabteilung. Reinhard Bader turnt nun regelmäßig donnerstags mit den Kindern. Später bietet Heinrich Müller sonnabends ein Turnen mit den Kleinen an.

Langsam etabliert sich das Kinderturnen im TSV. Leider fehlt es aber immer wieder mal an Übungsleiterinnen oder Übungsleitern.

Christa Lösking, Gerhard Kropf, Werner Marquardt, Axel Bernhard, Hubert Bedenbecker und Margret Wietelmann sind in den Protokollen als Verantwortliche für das Kinderturnen genannt.

War es kein Kinderturnen, dann war es zwischendurch ein Mutter und Kind Turnen, das anfangs von Christa Müller und Marion Sudenn geleitet wurde.

Turnen und Bewegung ist für die Entwicklung eines Kindes überaus wichtig. Es „erarbeitet“ sich eine körperliche Fitness und lernt etwas zu leisten, zu können. Spiele bringen Spaß und Freude an der Bewegung und das Miteinander ermöglicht vielfältige soziale Begegnungen und Erfahrungen. Das Kind lernt seine eigenen Grenzen kennen, überwindet Ängste und wird mutiger. Es baut sein Selbstbewusstsein auf und fordert und fördert es.

War es zunächst Claudia Rohlfing, die das Kinderturnen neu belebte und daraus das Zwergenturnen machte, so sind jetzt Marina Sudmann und Swantje Diepholz die „Frauen der Halle“. Aber ohne die eifrige Unterstützung vieler Eltern und Großeltern beim Auf- und Abbau und der helfenden Hand für die Zwerge geht nichts.

Geschichte der Sparte

Turnen im TSV Varrel

Das Turnen war von Anfang an eine feste Größe im Verein. Werner Marquardt, damals Lehrer – und später auch Schulleiter – der damaligen Grund- und Hauptschule Varrel war dabei die treibende Kraft. Schon im Januar 1949 wurde mit einem offenen Kinderturnen der Nachwuchs angesprochen und ein Jahr später waren Varreler Turnerinnen und Turner beim Landesturnfest in Verden erfolgreich. Es folgten Turnfeste in Hamburg, Göttingen und Essen. Eine ganz besondere Freundschaft entwickelte sich mit dem TV Schmalförden mit der Teilnahme an dessen jährlichem Turnfest. Das Wiehebergfest in Bruchhausen war ebenfalls fester Bestandteil im Jahresprogramm der Turnabteilung.Engagierte Sportlerinnen und Sportler bildeten sich in Vorturnschulen (so hieß das damals) fort, besuchten Wochenendlehrgänge der Landesturnschule in Melle und sogar der Sporthochschule in Köln. Werner Marquardt war es dann auch, der mit dafür sorgte, dass Varrel eine Turnhalle bekommt. 1958 wurde sie als erste Sporthalle im Altkreis Sulingen eingeweiht. Das sprach sich herum, denn fortan kamen auch Aktive aus Barver und Kirchdorf zum Turnen nach Varrel. Dass die Turnabteilung weit über die Ortsgrenzen bekannt und aktiv war, zeigt auch ein gemeinsamer Übungstag mit Sportfreunden aus Oldenburg.

Mit den Jahren schwand aber das Interesse am Turnen und auch fehlte es an geeigneten Übungsleitern. Die Männer spielten lieber Volleyball unter Werner Marquardt und für die Frauen gab es mit Margret May eine Alternative: Gymnastik. Das kam bei den Frauen so gut an, dass nach kurzer Zeit drei Gymnastikgruppen mit über 100 Frauen aktiv waren.

Aus der Hobbyrunde Volleyball zweigte sich mit Kurt May eine Wettkampfgruppe ab, die später als SG Weh-Su-Var (Wehrbleck – Sulingen – Varrel) hervorragendes Volleyball spielte. Aber leider ist das auch schon wieder Geschichte.

Die Turngruppe und ihr „Wimpelspeer“

Keine Turngruppe ohne eigenen Wimpel!

In den ersten Jahren ihrer sportlichen Aktivitäten zog die kleine Varreler Turngruppe ohne Fahnenbegleitung zu den auswärtigen Wettkämpfen, während andere Gruppen immer mit „ihrem“ Wimpel unterwegs waren. Keine Turngruppe ohne eigenen Wimpel! So dachten auch die Turnerinnen und Turner des TSV. So kam es, dass Renate Müller ihre Mutter überredete, den Varrelern „ihren“ Wimpel zu spenden, denn Anni Müller war Schneiderin. Sie nähte die Vorderseite in den Vereinsfarben Schwarz und Weiß mit aufgesticktem „T.S.V. Varrel“ und einem Vereinswappen, die weiße Rückseite erhielt das rote Logo des Deutschen Turnerbundes. Befestigt wurde das neue Schmuckstück dann an einem Holzspeer. Danke Anni!!

Nachweislich zum „Huntegau Bezirksturnfest“ in Barnstorf im Juli 1954 war der neue Wimpelspeer erstmals mit dabei. Ein Höhepunkt war dann sicherlich die Teilnahme am Deutschen Turnfest 1958 in München! Und die damals 15-jährige Renate Müller war als einziges Mädchen einer kleinen Varreler Turnriege mit dabei! Im gleichen Jahr feierte der TSV Bassum sein 100jähriges Bestehen und in Bruchhausen-Vilsen fand wieder das „Wiehe-Bergfest“ statt, an dem die Varreler Turngruppe auch im August 1959 teilnahm. Fahnenschleifen dokumentieren dieses eindrucksvoll. Die letzte Fahnenschleife wurde 1960 vom Turnfest in Schmalförden mitgebracht. Danach – so scheint es – verschwand der schöne Wimpelspeer und erst 2019 erinnerte man sich wieder an ihn. Er fristete sein Dasein – leicht verstaubt – auf einem Dachboden. Aber jetzt erstrahlt er wieder im neuen „alten“ Glanz und ist sicherlich ein Schmuckstück im TSV-Sportheim.

 

Die Neue Deutsche Wochenschau 444/1958 vom 01.08.1958 zeigt interessante Aufnahmen vom Deutschen Turnfest München 1958

https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/586340?set_lang=de